DSL-Ausfall: Zurück in die Internet-Steinzeit

Heute war es seit langer Zeit mal wieder so weit: das DSL ist ausgefallen.

Ich habe ja noch aus den frühen DSL-Zeiten einige Erfahrung was man bei DSL-Ausfällen so alles machen kann, damit man dem Techniker sagen kann, das man das alles schon gemacht hat und es trotzdem nicht tut. Obwohl die Fritz!Box eigentlich erst frisch gebootet hatte, habe ich trotzdem mal alle Kabel überprüft. Dann kam als nächstes der Splitter-Reset, also für ein paar Minuten den Splitter von der Dose trennen und dann nochmal alles durchprobieren. Hat leider alles nichts gebracht, die Fritz!Box meldet weiterhin in der Ereignisanzeige nur:

DSL-Synchronisierung beginnt (Training)

bzw. auf der Übersichtsseite

DSL    Training...

Die Gegenstelle scheint er aber evtl. zu sehen, da er mir unter den DSL-Informationen „Texas Instruments 1.47 – H2“ unter dem Vermittlungsstellen-Bildchen anzeigt.

Also erstmal die Telekom-Technik anrufen (0800/3302000). Die haben für meine Vorwahl tatsächlich schon eine Störungsmeldung, aber schon seit gestern Abend, da lief das DSL hier noch. Eine Baugruppe soll betroffen sein, was auch immer das heißt.

Die erste Stunde ohne Internet habe ich mit GPRS überbrückt. Die Einwahl lief mit Bluetooth und meinem Handy, wie unter wvdial und ifup zur Interneteinwahl nutzen und Mit dem S55 und dem Linux Laptop online via GPRS von O2 beschrieben (wobei ich jetzt kein S55 mehr habe, aber die Konfiguration tut auch mit dem neuen Handy).

Da GPRS aber noch träger ist als ein analoges Modem und die Verbindung zwischendrin mal abgebrochen ist, war ich schließlich auf Teltarif um einen billigen Anbieter (0,27 Ct/Min.) für den Zugang mit analogem Modem zu finden. Letzteres wurde über ein USB-Dongle mit serieller Schnittstelle an mein Notebook angeschlossen, da das interne Modem unter Linux nicht funktioniert.

Der Linux-Kernel hat das USB-Dongle aber problemlos erkannt und so konnte ich mit dem Modem online gehen. Fast schon historisch mutet die gute alte Connect-Meldung an.

CONNECT 45333/V42BIS

Dann noch die Default-Route auf die Modem-PPP-Verbindung umbiegen (und ggf. /etc/resolv.conf anpassen) und NAT aktivieren, damit die Modem-Verbindung auch für die anderen LAN-Computer zur Verfügung steht.

route del default gw 192.168.42.1
route add default gw 212.60.123.56 dev ppp0
echo 1 > /proc/sys/net/ipv4/ip_forward
iptables -t nat -A POSTROUTING -j MASQUERADE -o ppp0

Zuletzt kommt dann mein Eintrag der Störungsmeldung im Heise iMonitor.

Mit dem analogen Modem sieht man mal wieder, was man an DSL eigentlich hat. Bei T-DSL 1000 ist man ca. 23 Mal schneller unterwegs, mit T-DSL 3000 ca. 68 Mal schneller. Das Ganze läßt sich jetzt für T-DSL 6000 auch noch einfach ausrechnen. 😉 Wenn man alleine nur gesurft hat, war es schon ziemich langsam, zu zweit lies dann die Geschwindigkeit noch mehr nach. Wenn man dann viel Recherche-Arbeit im Internet zu tun hat, macht es einfach keinen Spaß mehr. Hinzu kam, das man natürlich auch nicht mehr gleichzeitig surfen und telefonieren konnte.

Nachtrag: Der Ausfall dauerte volle 24 Stunden. Montag Vormittag ging das DSL zum Glück wieder.